Fodn Kals Nr. 81

Fodn Nr. 81 2 Kalser Gemeindezeitung 3 der Sommer geht zu Ende und können wir im Touris- mus wieder auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Viele Gäste aber auch Einheimische haben sich in un- serer wunderbaren Bergwelt erholt und wurden von all unseren Gastronomen kulinarisch verwöhnt. In Gesprä- chen mit vielen Bürgermeisterkolleg:innen kommt bei allen immer wieder vor, wie schwierig die Situation in der Gastronomie ist. Es finden sich keine Pächter für Restaurants und aufgrund von Personalmangel gibt es viele Schließtage. Da stechen wir heraus und danke ich allen, die diese schwierige Situation meistern. In vielen Fällen ist hier der familiäre Zusammenhalt bei den Be- trieben und überdurchschnittlich großer Einsatz aller die Lösung. Danke euch für das große Engagement. In der Forstwirtschaft ist nach den belasteten vergan- genen drei Jahren noch kein Ende abzusehen. Vieles ist aufgeräumt, aufgeforstet und verbaut worden. Unseren beiden Waldaufsehern Peter und Stefan ein großes Dan- keschön für die umsichtige Begleitung der Arbeiten und ihren Einsatz. Sie leisten wertvolle Arbeit bei der Unter- stützung der Waldbauern aber auch bei der Abrechnung von Förder- und KAT-Geldern sowie den Holzverkäufen. Die derzeitige Situation bei der Borkenkäferbekämp- fung scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Insbesondere im Bereich der Objektschutzwälder wur- den Begehungen mit BFI und Wildbach- und Lawinen- verbauung gemacht und ein Maßnahmenplan erstellt. Mein Fazit: letztlich muss sich die Natur selbst helfen, der Mensch kann bei dieser Dimension nur mehr wenig dagegensetzen. In der Gemeindeverwaltung wurde aufgrund einstimmi- gem Gemeinderatsbeschluss Mag. Marina Girstmair mit 1. Juli 2022 zur Amtsleiterin bestellt. Es war mir persön- lich ein großes Anliegen, Politik und Verwaltung perso- nell wieder zu trennen und freue ich mich sehr über eine ausgezeichnete Nachfolgerin. Sie ist für eure Anliegen in bewährter Form Ansprechpartnerin, dennoch stehe ich euch als Bürgermeisterin in gewohnter Form gerne zur Verfügung. Wir wünschen Marina viel Freude bei ihrer anspruchsvollen Tätigkeit. In den nächsten Wochen sollten beim KW Haslach die Bescheide erlassen werden. Unsere Experten haben in den letzten Monaten die Planungsgrundlagen aktuali- siert und es haben mehrere Gespräche stattgefunden. Nun ist alles dazu gesagt, so glauben wir und die Be- hörde wird entschei- den. Aus unserer Sicht ist der Zeitpunkt für eine Realisierung sehr gut. Mit diesem Projekt werden unsere kom- menden Generationen dauerhaft wirtschaftlich abgesichert sein. Die Erreichung der Klimaschutzziele in Land und Bund werden ohne Ge- nehmigung solch ertragreicher und sinnvoller Projekte nicht erreichbar sein. Überdies liegt die Wertschöpfung gänzlich bei uns. Hoffen wir auf positive Entscheidungen zum Wohle aller. Unser Flugsdienst hat wieder Fahrt aufgenommen, nach einem Rückgang in der Corona Unterbrechung. Wir be- danken uns bei allen ehrenamtlichen Fahrern für ihren Dienst und ihre Zeit. Ein Aufruf in eigener Sache: Sollte jemand sich vorstellen können, einen Dienst/Monat zu übernehmen, bitte im Gemeindeamt melden. Wir suchen Verstärkung. Der Schulbeginn steht vor der Tür, hoffe das Kollegium im Bildungszentrum ist gut erholt aus den Ferien zurück. Die Kinder haben sicherlich wieder spannende Ferien- erlebnisse zu erzählen und freuen sich auf ihre Freunde. Wünsche euch allen einen guten Start. Die Landtagswahlen stehen vor der Tür. In den letzten Jahren hat uns die scheidende Landesregierung finan- ziell bestens bei unseren Vorhaben unterstützt und be- danken wir uns dafür. Dem scheidenden Landeshaupt- mann wünsche ich für seine Zukunft alles Gute, seine letzten Jahre waren alles andere als leicht. An euch rich- te ich den Wunsch nach reger Wahlbeteiligung. Wir freuen uns auf einen goldenen Herbst mit guten Er- trägen, hoffentlich habt ihr selber auch noch Zeit unsere schöne Gemeinde zu erwandern und einfach durchzuat- men, in diesem Sinne verbleibt herzlichst Eure Bürgermeisterin Wir erleben komische Zeiten. Elon Musk, verantwortlich für Tesla, SpaceX, Paypal u.a., wollte um 44 Milliarden Dol- lar die Social Media Plattform Twitter kaufen, und dann doch nicht. Allein durch seine Ankündigungen wurde die Börse in Unruhe versetzt. Was könnte man mit so viel Geld anfangen? In der Klei- nen Zeitung vom 27. März 2022 war im „ESPRESSO, Betreff: Offene Fragen, Was ist das in Badewannen von Daniel Hadler“ folgender Vergleich zu lesen: „… Und jetzt also 41 Milliarden Euro. Für Twitter. Sagen wir, Sie können sich mit jedem Euro ein Sekunde Lebenszeit kaufen. Sie sind Mil- lionär? Wie schön, elf Tage Lebenszeit gibt es dafür. Sie sind Milliardär? Fast 32 Jahre sind Ihnen vergönnt. Und Sie haben das Geld Twitter zu kaufen? Dann leben Sie noch 1300 Jahre lang …“ – Und auf der anderen Seite können sich viele Leute die Heizung und den Strom nicht mehr leisten. Fällt in China ein Reissack (oder Fahrrad) um, berührt das niemanden, sagte man. Heute aber hat es anscheinend Auswirkungen auf unsere gesamte Wirtschaft. Kaum wird etwas teurer, zieht der Preis von anderen Produkten nach: Erdgas – Erdöl – Holzpellets – Hackschnitzel – Strom – Mich – Fleisch usw. Fast alle Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar, weil Häfen in China geschlossen sind. Einzelne Preissteigerungen kann man verstehen, aber … Und wer verdient an diesen höheren Preisen? In einer Schule in Texas wurden 19 Kinder und 2 Lehrper- sonen erschossen von einem 18-jährigen Täter. Daraufhin fordert ein ehemaliger Präsident bewaffnete Lehrer und bewaffnete Sicherheitskräfte. Und Schulen sollten nur mehr einen einzigen Zugang haben, der mit Sicherheits- detektoren ausgerüstet ist und von Securitys bewacht würde. Seine Begründung lautet: „Die Existenz des Bösen ist einer der allerbesten Gründe, gesetzestreue Bürger zu bewaffnen.“ Ein Osttiroler Künstler, Professor und nicht erst bekannt durch ServusTV, erzählte mir: vor ein paar Jahren kam ein Mann in sein Atelier, schnappte sich einige Bilder und fragte, was ihm lieber wäre, geschlagen zu werden oder zerrisse- ne Bilder. Dann zerriss er vor seinen Augen die Bilder. Ein anderer kam zufällig vorbei und empfahl, sich von diesem Mann fernzuhalten, weil der Tä- ter geistig verwirrt wäre. Der Künstler hat diesen Vorfall nicht angezeigt. Was wäre mit dem Täter passiert? Wir dürfen glücklich sein, den meisten von uns geht es gut. Wetterkapriolen, ob Trockenheit, Überschwemmun- gen oder Stürme, haben uns Gott sei Dank verschont. Und der Sommer war ein Genuss. Wie beantworte ich eine Nachricht, die ich fast nicht le- sen kann? Texte im Dialekt zu verfassen, fällt mir äußerst schwer. Aber sehr viele, besonders jüngere Leute, schrei- ben ihre (WhatsApp-) Nachrichten nur in einer Umgangs- sprache mit Abkürzungen und Spezialbegriffen. Und der Dialekt verschwindet immer mehr – wer kennt z.B. noch „himmlitzen“ oder „woltan“, wer verwendet noch „Ertig“ oder „Pfinstig“? Abschließend möchte ich Monika Gratz als neues Mitglied im Fodnteam begrüßen und darf allen Mitarbeiter:innen des Redaktionsteams und ganz besonders Petra Tembler DANKE sagen. Wir haben wieder versucht, interessante Themen in die- ser Ausgabe zu behandeln. Ob es gelungen ist, wird sich zeigen. Viel Spaß beim Lesen. Chefredakteur Liebe fodn Leserinnen und Leser, Liebe Fodnleser:innen!

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